Was ist für mich Eisenbahnfotografie?
Für mich ist Eisenbahnfotografie nicht nur das super belichtete und von der Sonne angestrahlte Zug in einer Landschaft.
Eisenbahnfotografie heißt für mich einem einfach eine Lok in meinem Archiv zu haben, Lokomotiven und Züge in verschiedenen Stimmungen und Situationen zu fotografieren. Egal ob im Bahnhof, auf einer Brücke, im Tal oder bei einem Regenschauer.
Trainspotten
Wichtig ist das man die Regeln die rund um das Thema Trainspotting habe ich schon in meinem Traisnpottingwebseite was geschrieben. Es ist jeweils für die Länder Deutschland, Schweiz Frankreich und Österreich. Besonderheiten gibt es in einem Bahnhof auf schweizer Gebiet (Basel Bad Bf). Im Bahnhof gilt die Hausordnung der DB und sonst das schweizer Recht. Insbesondere das Recht am eigenen Bild.
Geeignete Fotoapparate
Eine Kamera ist immer eine Sache des Preises, aber eine super teure Kamera mit 1000+ Features ersetzt nicht das Auge und das können des Fotografen. Es ist nur eine Auswahl der nach meiner Meinung wichtigen Kriterien.
Pixelanzahl
Das ist meistens das was als erstes bei den Herstellern genannt wird. Da sollte man nicht drauf reinfallen. Es kommt drauf an für was man das Foto braucht.
In den Socialmedia zum Beispiel braucht man keine 24 MPixel. Das ist weder auf dem Computer, noch auf dem Smartphone darstellbar.
Wichtiger ist die Pixelanzahl wenn es darum geht das Bild auf einem Poster ausdrucken oder per Beamer anzeigen will.
Belichtungszeiten
Dadurch das die Züge auf der Stecke auch mal mit 200km/h unterwegs sind ist eine kurze Belichtungszeit sehr wichtig. Bei 200km/h fährt ein Zug in 1s immerhin 55,6 m. Bei einer Verschlusszeit von 1/500 sind das dann 11 cm und bei einer Verschlusszeit von 1/4000 sind es 1,4 cm.
Empfehlenswert sind einstellbare Verschlusszeiten von 1/500 Sekunde oder geringer.
1 | 1/500 | 1/1000 | 1/2000 | 1/4000 | 1/5000 | ||
60km/h | 16,7 m | 3 cm | 1,7 cm | 0,8 cm | 0,4 cm | 0,2 cm | |
80km/h | 22,2 m | 4 cm | 2,2 cm | 1,1 cm | 0,6 cm | 0,4 cm | |
100km/h | 27,8 m | 6 cm | 2,8 cm | 1,4 cm | 0,7 cm | 0,6 cm | |
160km/h | 44,4 m | 9 cm | 4,4 cm | 2,2 cm | 1,1 cm | 0,9 cm | |
200km/h | 55,6 m | 11 cm | 5,6 cm | 2,8 cm | 1,4 cm | 1,1 cm |
mehr Daten in der PDF.
Serienfotos
Sinnvoll ist es nicht nur ein Foto zu machen sondern 2-3 Bilder hintereinander. Wenn man nur ein Bild macht ist das Risiko groß das man entweder zu früh, oder zu spät auslöst und damit die Lokomotive oder den ganzen Zug nicht so trifft wie man das gerne hätte.
Ideal sind hier 2-3 Bilder / Sekunde.
Videofunktion
Der Eisenbahnfotograf will auch mal einen Zug beim vorbeifahren aufnehmen. Hier ist es wie bei der Pixelanzahl. Man muss schauen für was die Videoaufnahme nachher genutzt wird.
Will man das Videomaterial nur auf den sozialen Medien veröffentlichen, so ist eine 4K (was eigentlich UHD ist / Später UHD Auflösung genannt) sinnlos.
Manche Socialmedia verlangen manchmal sogar nur die HD Auflösung.
Es ist auch zu beachten das ein UHD Auflösung aufgenommenes Video nicht gleich bedeutet das es am TV/Beamer auch besser ist.
Sitzt man beispielsweise mehr als drei Meter von einem 55-Zoll Fernseher entfernt, ist der Unterschied zwischen Full-HD- und UHD Auflösung selbst für geschulte Augen kaum noch zu erkennen.
Bei einem TV oder Beamer muss das Gerät auch den UHD Standard unterstützen.
Zoom (Für Kameras ohne austauschbares Objektiv)
Hier muss man zwischen digitalem und optischen Zoom unterscheiden.
Digitaler Zoom bedeutet das die Kamera nur einen Ausschnitt aus dem Vollbild nimmt, dementsprechend wird die Qualität der Bilder schlechter.
Anderst verhält sich das beim optischen Zoom. Hier ist die Qualität des Objektives ausschlagebend. Besonders an der Strecke ist der optische Zoom sehr wichtig, um einen geeigneten Abschnitt zu finden.
Der Zoom sollte bei der Eisenbahnfotografie nicht unter 10fach betragen.
Speicherformat der Bilder
Auch wenn man sich nicht oder noch nicht mit RAW Daten beschäftigen will, ist es sinnvoll das man generell die Bilder im JPG- UND RAW Format auf die SD-Karte abspeichert. Wenn man die Bilder auch im RAW Format abspeichert lässt man sich die Option für eine Bearbeitung des RAW Formates offen. Deshalb sollte die Kamera beides abspeichern können.
Speicherkarte
Speicherkarten von 32GB+ sind heute keine große Investition mehr. Deshalb lieber eine größere Speicherkarte kaufen. Wichtig hier sind nicht nur die Art der Speicherkarte SD / MicroSD sondern bei den SD Karten ob die Kamera auch SDXC und / oder SDHC unterstützt. Die Schreibgeschwindigkeit ist auch ein Kriterium. Überprüfe vor dem Kauf immer die Geschwindigkeiten der Speicherkarte und für welche Verwendung die Karte empfohlen wird, aber auch was der Hersteller der Kamera dazu schreibt. Unwichtiger ist hier die Lesegeschwindigkeit, auch wenn sie größer auf der SD-Karte aufgedruckt wurde, sondern welche Zahl in dem U und hinter dem V steht.
Bild von Thomas Wolter auf Pixabay
Wer bestimmt was ein gutes Bild ist?
Nicht jeder Freund wird dir sagen wenn ein Bild bescheiden ist. Es wird dir auch kein Freund sagen wenn das Bild zu viele Filter hat.
Was ist aber ein gutes / perfektes Bild? Wer bestimmt das? Wenn es den Regeln der Fotografie entspricht? Wenn man Bilder so manipuliert das es so hingebogen ist, das es so ist wie man das gerne hätte? Oder wenn man einfach im richtigen Augenblick auf den Auslöser drückt?
Ich finde die pauschale Aussage wann ein Bild perfekt ist schwierig.
Ich spreche ab jetzt von der Hobbyfotografie.
Meine Meinung ist dazu das jeder einzelne Mensch das anders bewertet. Für den einen ist es das Foto mit den gefühlten 1000 Filtern das beste Bild. Für den anderen ist ein nicht bearbeitete Bild das beste Bild. Fotografen neigen nach meiner Meinung dazu nur Bilder als gute Bilder zu bezeichnen die keinen Makel haben.
Ich finde das Fotografen meinen das ein Bild erst dann perfekt ist wenn es bearbeitet worden ist. Am Beispiel der nachträglich retuschierten der Sonne. Da wurde was retuschiert, weil der Fotograf wollte das die Sonne genau so steht wie er es gerne hätte.
Es kommt auch auf den Zweck der Fotografie an. Bei Webauftritten von Firmen, Produktfotografie, in den Printmedien, bei Hochzeiten, Geburten, bei professionellen Profil- und Bewerbungsbildern, in der Foto Art, ist es was anderes. Da müssen die Bilder super gut sein.
Bei Porträts, Hochzeitbilder, bei kommerziellen Webseiten, bei Printmedien oder in der Werbung weiß jeder das die Bilder geschönt werden.
Ich habe ein Bild gemacht, das ich mein bestes Bild nenne. Die meisten Eisenbahnfotografen werden es als misslungenes Bild bezeichnen. Ich finde das ein Bild für den einen perfekt ist, für die anderen ist es nicht perfekt. In der Eisenbahnfotografie ist die Bandbreite sehr groß. Von Hauptsache die Loknummer ist erkennbar bis zum Perfekt ausgeleuchteten Zug in einer Landschaft.
Ich persönlich fotografiere von Hauptsache die Loknummer ist erkennbar (für mein Archiv) bis ein Bild von einer Lok/Zug mit Licht und Schatten(zum Veröffentlichen). Veröffentlichen tue ich auch mal Bilder die nicht so gut geworden ist, wenn es eine außergewöhnliche Lok ist.
Ich würde eher sagen:
# Wann ist ein Bild für welchen Zweck oder Zielgruppe perfekt.
# Was will ich damit ausdrücken. Je mehr Filter man bei einem Bild anwendet, je mehr man wegretuschiert wird das Bild nach meiner Meinung zwar perfekter aber es wird auch kälter und steriler.
War Fotografie schon vor 120 Jahren so Fake?
Auch vor 120 Jahren wurde schon retuschiert. Es ist aber keine Entschuldigung für das tun. Es kommt auch immer für den Anlass an.
Ein Porträt, Hochzeitfoto, Bewerbungsfotos, Webseiten von Betrieben, Bilder für die Printmedien oder Werbung ist was anderes, als wenn ich normale Bilder so hinbiege wie ich das gerne hätte. Stalin hat alle die wegretuschieren lassen die in Ungnade gefallen sind oder schlicht weg umgebracht wurden. Auch andere Machthaber und sogar eine amerikanische Zeitung haben die politische Retusche durchführen lassen. [1]
Es geht auch darum wie viel manipuliere ich. Bei Porträts, Hochzeitbilder, bei kommerziellen Webseiten, bei Printmedien oder in der Werbung weiß jeder das die Bilder geschönt werden.
Instagramm
Ich finde es bedenklich wenn jemand ein einmaliges Bild auf Instagram postet und dann Horden von Menschen ein Privatgrundstück betreten, im Naturschutzgebiet einfach durch Gestrüpp laufen um nur das eine Bild zu schießen. Zum Teil auch Zäune übersteigen. In den Naturschutzgebieten darf der Weg nicht verlassen werden. Schlimm wird es wenn der Müll noch liegen bleibt.
Aus der Eisenbahnfotografie kann erzählen:
- Es wird auch als unbefugten Bereich gekennzeichnet gegangen.
- Es wird in den Gleisbereich gegangen nur um das perfekte Bild zu schießen.
- Das Schild Bahnanlage (was ein Zutrittsverbot beinhaltet) wird großzügig übersehen.
- Einen habe ich schon gesehen, der hat seine Warnweste angezogen, meinte das er mit der Warnweste das darf und ist in den Abstellbereich der BLS (ehemalige Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn) gegangen um ein Bild von der Front einer Lok zu machen.
Die meisten Bilder (Die am Bahnhof Basel Bad Bf gemacht werden) auf den einschlägigen Eisenbahnportalen scheint es so das diese von einem Bereich gemacht werden, die Bahnanlage ist.
Das Fediverse für Fotografen
Ich habe mich von den kommerziellen Socialmedia zurückgezogen, weil mir das Geschäftsgebaren dieser Plattformen nicht mehr gefällt.
Was ist das Fediversum?
Fediverse oder Fediversum bezeichnet ein föderatives und unabhängiges soziales Netzwerk. Bestehend aus Mikroblogging-Dienste (z.B. Mastodon), Online-Publikationen (z.B. Pixelfed [Foto], Peertube[Video]), Lemmy (Diskussionsforum) und Daten-Hosting (z.B. Nextcloud).
Es gibt keinen zentraler Anbieter, sondern jeder kann seine eigene Instanz aufbauen und damit Teil des Fediversum sein. Geht eine Instanz offline, dann kann man die ganzen Daten und die Follower auf eine andere Instanz umziehen. Wenn Alphabet Inc. sagt wir schließen YouTube, dann ist alles weg.
Ein großer Vorteil des Fediversum ist es das ich mich z.B. bei einer Mastodon Instanz anmelde und Accounts auf anderen Mastodon Instanzen, Pixelfed, Peertube und Lemmy folgen kannst.
Ein weiterer Vorteil ist das es keinen Algorithmus gibt und damit alles angezeigt wird was denen du folgst angezeigt wird, nicht die nervige Werbung gibt und es etwas unaufgeregter zu geht.
Schön ist das es mehr Möglichkeiten gibt, wer das sehen darf.
# Nur erwähnt Profile
# Nur Follower
# Nicht gelistet. Alle können es sehen, aber nicht über die Suche
# Öffentlich. Alle können es sehen.
Und das schönste: Bei Mastodon kann man sagen das ein Post nach der Zeit X gelöscht wird. Ich finde die Funktion deshalb gut, dann vermeide ich das auf ein Post vor gefühlten Jahrhundert noch einer seinen Senf abgeben kann. Es gibt auch Kriterien wo der Beitrag dann doch nicht gelöscht wird, obwohl er die Altersgrenze erreicht hat.
Es kann auch eingestellt werden, das die Suchmaschinen ausgeschlossen sind.
Schön ist das bei öffentlichem Anzeigen keine Popups kommen das man sich anmelden oder registrieren soll (man muss den Kanal kennen und in in die Adresszeile eingeben um den Kanal zu sehen).
Ich habe Verständnis das professionelle Fotografen Plattformen bespielen, die eine große Reichweite haben und /oder gerade Hipp sind. Für mich ist die Fotografie nur eines meiner Hobbies.
Bild: Imke Senst, Mike Kuketz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons